Biomasseheizung zur Deckung des Hochtemperaturbedarfs
Zur Deckung des Energiebedarfs des Hochtemperatur-Heizkreislaufs, der nicht wirtschaftlich durch Solarenergie, Wärmerückgewinnung und Kristallisationswärme bzw. Gewässerentwärmung gedeckt werden kann, ist ein zusätzlicher Verbrennungskessel benötigt. Aufgrund der Vorgaben soll als Energieträger Biomasse verwendet werden, damit eine CO2-neutrale Verbrennung gewährleistet werden kann.
Auf dem Markt werden ausgereifte Heizungssysteme für die Verbrennung von Holzhackschnitzeln und Holzpellets in größerer Zahl angeboten. Holzhackschnitzelheizungen sind aufwändig, platzintensiv und mit hohen Investitionen verbunden. Sie kommen aufgrund der höheren Anlagenpreise, der hohen Wartungskosten sowie der schwierigen Anlieferung und Lagerung des Brennstoffs nicht in Frage.
Holzpellets sind in der Herstellung energieintensiver als Hackschnitzel und entsprechend teurer. Der Brennstoffpreis liegt aber immer noch stabil unter den vergleichbaren Kosten für Erdöl. Die Versorgungssituation ist sichergestellt. Wichtig zur Erzielung günstiger Einkaufspreise ist aber ein möglichst großes Lager, um Mehrkosten für Anfahrten zu sparen und Mehrmengenrabatte nutzen zu können. Moderne Holzpelletkessel zeichnen sich durch einen sehr hohen Kesselwirkungsgrad und geringe Staub-Emissionen (max. 50 mg/m3) aus. Der Betrieb (Zündung, Brennstoffzufuhr, Reinigungseinrichtung mit Aschenkomprimierung) ist weitgehend automatisiert. Hierdurch sind die Wartungskosten geringer als bei Hackschnitzel.
Als Standort für eine neue Heizzentrale käme der Bereich der ehemaligen Gärtnerei in Frage. Er wäre gut per LKW anfahrbar und somit für die regelmäßigen Brennstofflieferungen ohne Störung des Burgbetriebs geeignet. Problematisch wäre aber die große Leitungslänge bis zum ehem. Heizungsraum im Torhaus bei hohen Vorlauftemperaturen. Die Platzverhältnisse sind bedingt durch die Feuerwehrumfahrt aber begrenzt und werden durch den vorhandenen Bedarf an überdachter Lagerfläche weiter eingeschränkt. Hinzu kommt die Notwendigkeit eines bzw. je nach Kesselvariante zweier Schornsteine, die aufgrund der umgebenden Bebauung eine große Höhe haben müssten und entsprechend negative Auswirkungen auf das Erscheinungsbild der Burg hätten.
Eine Alternative wäre die Anordnung der Heizzentrale in einem neuen Gebäude unterhalb des Torhauses. Hierdurch könnten ebenfalls die Umbaukosten und der Mehraufwand für den außerordentlich schwierigen Einbau eines Schichtenspeichers im Torhaus vermieden und das Programmbüro am bewährten Platz belassen werden. Zudem wäre es möglich, die nicht mehr benötigten unterirdischen Heizöltanks vor dem Torhaus (30 m3) als Pelletlager umzurüsten, oder zumindest an gleicher Stelle mit relativ geringen Kosten ein neues unterirdisches Lager anzulegen. Nachteilig wäre, dass ein neues Gebäude in der Vorburg errichtet werden müsste, das zwar durchaus denkmalgerecht in das Gesamterscheinungsbild eingefügt werden könnte, dieses aber dennoch nachhaltig verändern würde.
Die günstigste Variante wäre der Einbau der Holzpelletkessel in dem vorhandenen Heizraum im Torhaus. Allerdings sind die Platzverhältnisse dort sehr beengt. Realisierbar wäre die Unterbringung von zwei Holzpelletkesseln à 100 kW mit Saugförderung und Tagesbehälter. Der vorhandene Schornstein könnte weiterverwendet werden. Vor dem Torhaus, zwischen Auffahrt und Vorburgmauer, könnte im Bereich der vorhandenen, unsicheren Treppe zum Außengelände unterirdisch ein zusätzlicher Technikraum zur Unterbringung der Wärmepumpe und des Schichtenspeichers hergestellt werden, der optisch nicht in Erscheinung tritt. Das Pelletlager könnte wiederum anstelle der ehemaligen Öltanks unterirdisch untergebracht werden. Die Treppe und der Zugang zum Außengelände müsste neu zwischen Technikraum und Pelletlager integriert werden. Notwendig ist ein unterirdischer Durchbruch zwischen dem alten Heizraum und dem vorgelagerten neuen Technikraum für die Leitungsführung und den Aus- bzw. Einbau der Heizungskomponenten. Hierdurch kann zugleich ein nutzungsfreundlicherer Zugang zum Heizraum geschaffen werden.
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