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Energieeinsparung durch Dämmmaßnahmen

Mit Hilfe der bauteilspezifischen Berechnung des Heizwärmebedarfes Ht wurden die Verbrauchsanteile an Heizenergie ermittelt und mögliche Dämmmaßnahmen im gleichen Maßstab bewertet. Ergebnis war, dass es sinnvoll ist, geringere Mittel durch aufwändige und teure Nachdämmmaßnahmen zu binden und mehr in innovative Haustechnik und die Nutzung regenerativer Energien zu investieren, um die Ziele der energetischen Sanierung zu erreichen.

Gute Ergebnisse können durch die Nachdämmung des Saalbaus (A) und die Dämmung des Burgmauerflügels sowie der Wohnung über der Kapelle im Zuge der ohnehin erforderlichen Umbaumaßnahmen erreicht werden (Synergieeffekte). Weitere großangelegte Dämmmaßnahmen in den historischen Bauteilen sollten im Sinne einer guten Kosten-Nutzen-Relation auf die kommenden baulichen Instandhaltungsmaßnahmen verschoben werden. Erhebliche Verbesserungen sind aber auch zeitnah durch gezielte Einzelmaßnahmen zu erzielen:

Im Treppenhaus des Saalbaus (B) hingegen konnten die Energieverluste durch die schlechten und undichten Fenster-/Türelemente im Erdgeschoß bereits durch zwischenzeitlich eingebaute neue Elemente reduziert werden, wie eine wiederholte Überprüfung durch Thermografieaufnahmen belegt. Verstärkt wurden hierdurch allerdings auch die ohnehin negativen Auswirkungen des ungedämmten Betonpfeilers. Hier sollte aus energetischen Gründen, aber auch zur Vermeidung sonst folgender Bauschäden nachgedämmt werden. Gleiches gilt in geringerem Maße für die Stürze über den Fassadenelementen. Empfehlenswert wäre auch eine Sanierung der ermittelten Fehlstellen und Verbesserung der Dämmung des Treppenhausdaches (1.62).

Unterhalb des Laubengangs 1.02 und über der Tordurchfahrt im Erdgeschoss des Torhauses (E) kann bei gleichzeitiger Verbesserung der Anschlusssituation Boden/Wand die Wärmedämmung von unten leicht verbessert werden. Im Kapellenraum 0.20 könnten durch eine Innendämmung des Bogenfeldes über dem Portal und eine Verbesserung der Bleiverglasungen ebenfalls mit geringen Mitteln Verbesserungen erreicht werden.

 

Die abgehängte Decke über der Hausmeisterwerkstatt 0.18 im südöstlichen Verbindungstrakt (D) ist sehr kalt. Vermutlich steht der Raum über der Abhängung mit der Außenluft in Verbindung. Durch die, auf die abgehängte Decke aufgelegte Wärmedämmung aus Mineralfaser, kann sich der Luftraum oberhalb nicht erwärmen, weshalb die Decke eine unangenehm abstrahlende, kalte Oberfläche hat. Sinnvoll wäre es, die abgehängte Decke zu entfernen.

Die Nachdämmung von Fensternischen mit Heizkörpern, inklusive der seitlichen Laibungen mit geringen Dämmstärken ist ohne dazu erforderliche Modifikation der Heizkörper oder Heizungsleitungen möglich.

 

Durch die Nachdämmung der Heizkörpernischen ergeben sich folgende Einsparpotentiale bei einer Vollbeheizung:

Folgende zusätzliche Einsparungen können durch einen Fenstertausch durch die Berücksichtigung der höheren Temperaturen über den Heizkörpern erreicht werden:

 

Bauteil

Einsparpotential

C

ca. 800 kWh/a

D

ca. 4.400 kWh/a

E

ca. 5.600 kWh/a

F+G

ca. 3.500 kWh/a

Summe

ca. 14.300 kWh/a

 

Effektive Einsparung durch den Vergleich mit dem tatsächlichen Verbrauch:

 

 

Perlite-Dämmputz

Aerogel-Dämmputz

WLG 025

Summe aus beiden Effekten

ca. 52.500 kWh/a

ca. 65.700 kWh/a

ca. 77.600 kWh/a

 

Die Effizienz der unproblematisch umsetzbaren Nachdämmung der beheizten Fensternischen entspricht etwa demjenigen einer vollständigen Innendämmung der restlichen Wandflächen mit allen damit verbundenen Schwierigkeiten und nachteiligen Effekten.

Kritischer als die Nachdämmung der Fensternischen ist die nachträgliche Abdichtung undichter Fugen an Fenstern und Türen. Hier ist individuell zu entscheiden, je nachdem, wie stark die konkreten Wärmeverluste tatsächlich sind, welche Auswirkungen auf die Lüftungssituation entstehen und wie stark die angrenzenden Wandflächen durch die Maßnahme beeinträchtigt werden bzw. welche Folgekosten für die Wiederherstellung der Oberflächen ausgelöst werden. Alternativ wäre auch eine Erneuerung wenigstens eines Teils der Fenster unter Umsetzung aktueller Dämmwerte denkbar.

Im westlichen Bergfried (F) sollte wegen der extremen Begleiterscheinungen (Eiszapfen an der Tür im Innern) wenigstens die Eingangstür vom Hof F43 gegen eine besser gedämmte und dicht eingebaute Tür ausgetauscht werden.

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Bild 20 Eiszapfen an Tür F43 innen. AB Haase